Die Schüler der Elbtalgrundschule mit dem Wanderpokal des Bürgermeisters von Bad Wilsnack. Foto: Dirk Becker

Hügel wachsen bei Moormeile jährlich in die Höhe

Ein Beitrag von Dirk Becker in der MAZ vom 19.10.2022.

Sieger der 22. Moormeile loben die Strecke mit den anspruchsvollen Steigungen
Bad Wilsnack. Ohne ihn wäre die Moormeile nicht das, was sie ist. Das größte FamilienLaufevent zumindest in der Prignitz. Bad Wilsnacks Bürgermeister Hans-Dieter Spielmann moderierte am Mikrofon auch am Sonnabend wieder die 22. Moormeile in gewohnt launiger Form. Kostprobe: „Schade, dass sie es gemerkt haben, dass wir die Hügel jedes Jahr ein wenig aufschütten.“ Zuvor war Maik Waldburger vom Ruppiner Triathlonverein als Zweiter nach 7,8 Kilometern durchs Ziel gelaufen, und hatte seinem Vordermann Maximilan Wegert aus Berlin beigepflichtet, dass die Strecke anspruchsvoll wegen der Hügel sei. „Am Berg habe ich ein wenig das Tempo herausgenommen“, so Maik Waldburger, „aber gefühlt werden die von Jahr zu Jahr
höher. Da zieht es einem nochmal die Schuhe aus.“ Beide Läufer hatten sich gegenseitig über die Strecke, ob Asphalt oder Wald, gescheucht. „Maik hat ganz schön Tempo gemacht und hat mich schön gequält“, so der Sieger über die kürzere der langen Distanzen.

Bei der längeren Strecke fiel dann auch der Streckenrekord, als Maximilian Wollnik nach 44:05 Minuten durchs Ziel an der Wilsnacker Karthanehalle eilte. „Es ist keine schnelle Strecke um Bestzeiten zu laufen“, so der Potsdamer vom Olympischen Sportclub, „die ist für mich zu anspruchsvoll.“ Aber durch die Natur zu laufen, und nicht nur auf Asphalt, bringe eben mehr Spaß. Und in diesem Fall auch Wertungspunkte für den Brandenburgcup. Seit einem Jahr wird die Moormeile auch in dieser Kategorie des Leichtathletik-Verbands gewertet.

„Wenn ich mal so alt bin, und noch so laufen kann, bin ich froh“, sagte Spielmann bei den anschließenden Siegerehrungen, als er mit Hermann Aurich, Jahrgang 33, den ältesten Läufer an diesem Tag aufs Podest hob. Lohn der Mühen für den Senior: eine Moormeilentorte.

Wenn gerade niemand einlief oder geehrt werden musste, unterhielt der ehrenamtliche
Bürgermeister die zahlreichen Zuschauer, oder den Anhang der Laufenden auch mal mit Fakten aus der Vergangenheit. „Alles hat mal mit ein paar Läufern begonnen, die nur so einen Crosslauf starten wollten.“ Am Sonnabend waren es 379 Läuferinnen und Läufer, die einen neuen Teilnehmerrekord aufstellten. „Wenn es noch mehr werden“, so Spielmann, „müssen wir aber Schluss machen.“ Das Organisationskomitee arbeite bereits mit seinen sechs Leuten am Limit.
Lobend erwähnt: die zahlreichen Helfer aus dem Verein und dem Dorf und nicht zuletzt die Freiwillige Feuerwehr mit ihrer Gulaschkanone.

Besonderes Vergnügen bei seinen Ehrungen bereitete es dem Bürgermeister, dass der Pokal und 200 Euro für die Klassenkasse erneut an die Elblandgrundschule gingen. Der Wettbewerb der Schulen mit den meisten Teilnehmern ging bereits im vergangenen Jahr bei der Premiere dieses Wettkampfs an die Bad Wilsnacker.

Nach seinem zweiten Platz auf dem Treppchen, durfte sich Maik Waldburger noch ein zweites Mal auf das Podest begeben, als es um die Ehrung der Sieger und Platzierten im Prignitzcup  ging.
Diesmal übernahm Bernd Atzenroth von der MAZ das Mikro als Mitorganisator der Laufserie. Der Prignitzcup ist eine Laufserie mit sechs verschieden Läufen neben der Moormeile, als letztem Event. Dazu gehören Rolandlauf Perleberg, Below-, Heide- und Gedenklauf Wittstock, Podbielskilauf Dallmin, Temnitzer Heidelauf Rägelin, Jahn-Gedenklauf Lanz und Einheitslauf Glöwen. Gewertet werden hierbei die längeren Strecken der einzelnen Läufe.